Lodders hat versprochen, ihre Hausaufgaben zu machen. Aber neue Ansichten sind sowieso kontrovers, weil das Kabinett zurückgetreten ist. Die Branche möchte selbst die Marktposition für die Zukunft sicherstellen. Die NFO (Niederländische Obsterzeugerorganisation) hat einen branchenweiten Plan aufgestellt, der aus zwei Aktionslinien besteht. Die eine Aktionslinie unterstützt die Obsterzeuger und deren Betriebe, die andere richtet sich auf die Kette. Auch wird innerhalb des Green Deals an vier Initiativen gearbeitet: Emissionsreduktion, Messbarmachung der Nachhaltigkeit in der Kette, eine Verbesserung der Pflanzengesundheit und das Umweltzeichen neuen Stils. "Wir möchten eine blühende Branche mit einem gesunden Image werden", betonte Michiel Gerritsen. "Die Anstrengung der Erzeuger sollte betont werden, zum Beispiel in Geld, aber auch eine größere Sichtbarkeit des niederländischen Produktes in den Läden."
Eine rentable Betriebsführung innerhalb des Obstbaus wird immer schwieriger. Die Obstbranche ist der Meinung, dass die Regierung die niederländischen Erzeuger viel mehr einschränkt im Vergleich zu den anderen europäischen Regierungen. Dadurch könnte die Konkurrenzlage der Niederlande sich weiterhin verschlechtern. Die Obsterzeuger freuen sich nicht über die Erhöhung der Versicherungssteuer. "Geldbäume des Staates", so fühlt man sich laut eines der Erzeuger. Ein großes Problem ist die Zulassung der Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung der Suzuki-Fruchtfliege. Jetzt wo die Kirschernte angefangen hat, brauchen die Erzeuger diese PSM dringend. In den Nachbarländer sind gute PSM erlaubt, in den Niederlanden nicht.
Man befürchtet, dass so noch mehr verloren gehen wird. Die Ernte hat schon von den späten Nachtfrösten gelitten. Eine zweite Schätzung der NFO ergibt einen höheren Schaden für Äpfel (von 30 auf 35 Prozentpunkten), für Birnen einen niedrigeren Schaden (von 30 auf 24 Prozent). Die Birnenernte ist besser, weil die Conference weniger betroffen sind, die kleineren Sorten sind im Durchschnitt eher betroffen. Man kann die Schäden beim Weichobst schwer vorhersagen, sagt Michiel Gerritsen. "Regional gibt es große Unterschiede. Wir gehen von 25 Prozent aus. Die Schäden können pro Erzeuger variieren. Der eine hat kaum Schäden erlitten, während der andere eine totale Missernte hat."