Guter Schnee über dem Boland erfreut die Herzen

"Heute morgen, als die Sonne aufging, sah es richtig schön aus", sagt Johan Kriegler, CEO vom Tafeltraubenproduzenten Kriegler Farms. Schnee hat den Regen über das Western Cape begleitet und fiel letzte Nacht aufdas Hex River Valley. Und nicht nur der Berggipfel war weiß, sondern auch das Tal was bedeckt, wo der Schnee sich schon lange nicht mehr blicken lassen hat.

Foto: Johan Kriegler

"Wir hatten unglaubliche Schneefälle und sie sind wertvoller als Regen, denn für das Grundwasser ist Schnee besser, die Feuchtigkeit sinkt tiefer und die Atmosphäre kühlt ab. Wir brauchen die Kälte, die Weinberge müssen schlafen und die Kälte hält Insekten und Schädlingspopulationen ab", fährt er fort. "Die Weinberge hatten noch nicht einmal ihre Blätter verloren, wobei sie normalerweise um diese Zeit des Jahres schon blank sind. Deswegen sind wirglücklich mit dem Regen, aber vorallem dankbar für den Schnee."

Für den Regen, glaubt er, dass es auf seinen Bauernhöfen im Hex River Valley mehr als 100mm seien.

Foto: Johan Kriegler

Im kleinen Banhoek-Tal hinter Stellenbosch, wo Tafeltrauben und Proteas angebaut werden, sind zwischen 41 und 62mm auf die Pflaumenplantagen von Mount Joy Farms gefallen. Sie hatten bereits 20mm am Wochenende bevor gehabt und Bergbäche rinnen durch die Fynbos. Ihre Farm, die etwas höher am Berghang gelegen ist, bekamt ungewöhnlicherweise weniger Regen ab. "Es ist wirklich etwas seltsam, aber das Tal erhielt tatsächlich mehr Regen. In der Regel haben wir mehr Regen desto höher wir auf dem Hang sind. Man kann schon sehen, dass die Dämme immer voller werden. Auch wegen eines frührenen Feldfeuers läuft das Wasser schneller den Hang hinunter", sagt Wessel Erasmus von Mount Joy Farms. "Wir sind wirklich dankbar und es ist wirklich ziemlich kalt."

Die Kälte ist genau das, was die Farms brauchen und idealerweise liegen die Temeperaturen zwischen 0°C und 9°C. Die Obstgärten wurden bereits beschnitten, jetzt wird sich um alles Weitere gekümmert, was auf den Farmen ansteht.

Hex River Valley (Johan Kriegler)

In der Umgebung von Paardeberg, nordwestlich von Paarl, auf dem Uitkijk-Bauernhof, wurden knapp 40mm Schnee verzeichnet und nach einem warmen Mai (mehrere aufeinanderfolgende Tage mit 28°C und 30°C) kommt die Kälte sehr gelegen, währenddessen einige Weinberge angefangen habenzu blühen. Nach der Kälte werden sie beschnitten.

Die Feigen-Obstgärten haben ihre Blätter fallen lassen und es ist nur die Zitronenernte, die durch den Regen gestört wird, da die Früchte nass werden. Auch sind einige Zitronen frühzeitig runtergefallen durch den starken Wind. "Alles in allem ist es eine gute Nachricht. Es wurde Zeit", sagt Jan Eksteen.

Foto: Johan Kriegler

Weiter nördlich, nahe der Atlantikküste, hatte Vredendal nur etwa 5mm und Clanwilliam 15mm, aber die Aufmerksamkeit liegt auf der Koue Bokkeveld Gebirgskette im Inland, Richtung Osten, wo es gute Nachrichten gibt: Zum Zeitpunkt des Schreibens fiel noch immer etwas Schnee auf die Zugspitze von Waboomberg, in der Nähe von Ceres. Auch bis zu 140mm Regen wurde in Koue Bokkeveld aufgezeichnet.

Entlang des Citrusdal-Tals reichte der Regen zwischen 35 und 50mm, die Cederberg-Berge wurde von Wolken umschlungen, was Schnee bedeuten könnte, entweder jetzt oder während der kommenden kalten Front, die für die nächste Woche vorhergesagt wurde.

Allerdings war die Langkloof enttäuscht: knapp 2mm fiel letzte Nacht in Joubertina, mit starkem Wind heute. Ihr Herbst ist bislang weitgehend weggeblieben. Laut dem Geschäftsführer der Langkloof Co-op, Fanie Grundligh, ist heute der erste kalte Tag, den sie diesen Winter hatten. Sie hatten sich von diesem Sturm mehr erhofft, da der Langkloof so trocken ist, wie er schon lange nicht mehr war.