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Tony Fissette, Enzafruit:

"Regionale Äpfel sind die Zukunft"

Die neuseeländische Apfelsaison hat begonnen und die Prognosen sehen gut aus. Bei vielen Sorten wird es voraussichtlich größere Mengen geben und diese Saison wird mehr nach Europa exportiert werden. Tony Fissette von Enzafruit: "Wir sind leicht optimistisch, was die Saison angeht. Es ist vielleicht noch etwas früh, aber wir haben gemischte Gefühle. Einerseits wird das Obst später geerntet, andererseits gibt es aber auch größere Mengen. Außerdem wird die europäische Saison dieses Jahr den Prognosen zufolge mehrere Wochen früher beginnen. Wegen des guten Wetters hat die Blütephase früher angefangen. Das sollten wir im Hinterkopf behalten."


Die neue Jazz Saison beginnt im Mai. "Der Konsum nimmt jedes Jahr zu und wird sind natürlich sehr erfreut darüber. Das neue Jazz Logo wurde dieses Jahr bei der Fruit Logistica in Berlin vorgestellt und diese Saison kann es jeder überall sehen. Natürlich hoffen wir, dass wir die Leute dadurch noch mehr überzeugen können. Das Logo ist simpler. In der Vergangenheit wollten wir zu viele verschiedene Aspekte kommunizieren. Die Verbraucher können jetzt aus der Entfernung schon erkennen, welchen Apfel sie da kaufen." In Neuseeland sind die Bauern nicht zu erpicht darauf, Jazz Äpfel zu pflanzen. "Wir wollen seit Jahren expandieren, aber es ist schwierig. Envy Äpfel sind viel profitabler und außerdem hat die Sorte einen viel höheren Ertrag pro Hektar. Für 17 Dollar pro Packung müssen die Bauern nicht lange darüber nachdenken, welche Sorte sie pflanzen wollen. Jeder, der neue Bäume pflanzt, pflanzt Envy." Er glaubt, dass Envy in Spanien, Italien und Frankreich beliebt sein wird. "Deswegen haben wir die Sorte hier gepflanzt und wir erwarten die ersten Mengen. Es wird ein lokales Obst sein, daher wird es vermutlich gut ankommen."



Braeburn
Das Interesse an Braeburn geht zurück, wohingegen die Produktion dieses Jahr größer ausfallen wird. "Es werden 6% mehr Braeburn exportiert werden. Die Mengen gehen quasi alle auf den europäischen Markt und nach Großbritannien. Die Saison der Sorte wird ein bisschen später beginnen und wir denken, dass der Markt ein bisschen unter Druck geraten könnte. Die Club Sorten gibt es bereits in großen Mengen, daher könnte es sein, dass der Braeburn dieses Jahr einige Schwierigkeiten bekommt. Wir müssen abwarten und schauen, ob der Markt diese Menge aufnehmen kann. Ich denke, dass wir vorsichtiger bei der Festlegung der Preise für Braeburn sein müssen." Er deutet darauf hin, dass die Braeburn Produktion eigentlich zurückgehen sollte. Jeder wollte, dass sie kleiner wird, aber keiner wollte selbst derjenige sein, der Bäume fällt. Also ist es auch nicht passiert. Ich denke, dass die meisten Sorten keine Probleme haben werden, für Braeburn wird es aber etwas schwieriger werden."

Mehr nach Asien
Wird es in den kommenden Jahren genug Produktion geben, um die Nachfrage in Asien und Europa zu decken? "Das beste Beispiel für Wachstum ist der Royal Gala. Die Sorte ist in Asien sehr beliebt. Wir haben leider einige Probleme mit dem Angebot. Wenn man nur auf Neuseeland schaut, werden nur kleine Mengen an Royal Gala übrig bleiben, aber sehr viel Braeburn, Jazz und Pink Lady. Das werden die Sorten sein, mit denen wir in der Zukunft arbeiten werden. Andere wichtige Gründe sind, dass der Transport nach Asien schneller und günstiger ist und dass einige Sorten dort profitbaler sind. Der Mittlere Osten wird ein wichtiges Ziel für neuseeländische Äpfel."



Lokal
Schadet die Promotion von lokalen Äpfeln der von importiertem Obst? "Es hat natürlich einen Einfluss. Nach so vielen Jahren, in denen die Kunden Äpfel aus immer weit entfernteren Ländern gekauft haben, denke ich, dass sie einen besseren Blick auf internationaler Ebene haben und gerne die Produkte von überall probieren würden. Allerdings habe ich bemerkt, dass sich regionale Produkte immer mehr auf Kosten der "ausländischen" Produkte manifestieren. Regionale Äpfel sind die Zukunft. Deswegen ist es unsere Strategie so viele Jazz Bäume wie nur möglich in den Ländern zu pflanzen, in denen sie konsumiert werden. Auf mittelfristige Sicht wird darin die Zukunft liegen. In der Zeit, in denen es auch lokales Obst gibt, werden immer weniger Produkte aus der südlichen Hemisphäre importiert. Wir können die "Lücken" schließen, aber der Zeitraum wird immer kleiner und begrenzter." Obstbauern in den Niederlanden und Belgien wollen Jazz anpflanzen, so Tony. "Das Problem ist, dass wir nicht das richtige Klima dafür haben. Das ist ein Nachteil für die Bauern, die Verbraucher und auch für uns." In anderen europäischen Ländern ist es allerdings möglich. "Da ist zum einen der Bodensee in Deutschland. Wir haben herausgefunden, dass der Jazz dort angebaut werden kann. Sie beginnen jetzt mit dem Anbau dort. "In Canterbury haben wir eine größere Fläche mit englischen Jazz Äpfeln. Die Sorte ist enorm erfolgreich, auch wenn das Angebot in einigen Monaten des Jahres aus anderen Ländern kommt. Das ist auch der Fall in der Schweiz. Das Angebot wird durch die Produktion aus anderen Ländern aufgestockt, aber dadurch, dass man auch lokale Produkte anbietet, kommt die Sorte dennoch gut an. Regionalität erlangt zunehmend eine höhere Priorität im Einzelhandel. Die Leute wollen Produkte aus ihrem eigenen Heimatland und sogar aus ihrer eigenen Region."

Zu viel?
Der Apfelanteil wächst in Europa jedes Jahr. Einige Bauern sagen sogar, es sei "zu viel". Wie sieht das bei Importäpfeln aus? "Ich denke, dass es zu viele Äpfel gibt, aber man muss sich jede Sorte einzeln ansehen. Von einigen Sorten gibt es zu große Mengen. Beispiele dafür sind Golden, Jonagold und Braeburn. Wenn diese Sorten in den kommenden Jahren zurückgehen, werden sie durch andere Sorten ersetzt werden. Und dann wird es zu viele Äpfel von anderen Sorten geben." Er sieht lokale Äpfel jedoch nicht immer als direkte Konkurrenz für den Import. "Jonagold und Golden haben keinen direkten Einfluss auf unsere Äpfel. Wenn sie durch Club Sorten ersetzt werden, werden diese zu Konkurrenten werden. In der Zukunft werden die Leute definitiv mehr Club Sorten pflanzen und wir werden definitiv die Folgen zu spüren bekommen. Ist der Umstieg auf neue Sorten oder Club Sorten nicht sehr graduell? "In Europa auf jeden Fall. Jonagold und Golden hätten vor Jahren durch andere Sorten ersetzt werden sollen. Die Bauern sind sich dessen jedoch bewusst. Ich spreche mit vielen lokalen Obstbauern, aber sie fragen sich: Was sollen wir dann pflanzen? Und man muss ehrlich sein; Jazz, Pink Lady, Envy oder Gala können in Belgien oder den Niederlanden wegen des Klimas nicht angebaut werden. Deswegen sind die Bauern bisher immer auf andere Produkte wie Kirschen und Birnen umgestiegen."

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Erscheinungsdatum: