Traditionelle Gemüsesorten neu bei Alnatura
Die "Tondo di Piacenza" gehört zu den tarditionellen italienischen Zucchini-Sorten und besticht durch ihre kugelige Form, ihr sattes dunkles Grün und durch ihren intensiven Geschmack.
Foto: obs/Alnatura Produktions- und Handels GmbH/Alnatura GmbH
Im Gegensatz zu den verbreiteten Hochleistungssorten sind "alte" Gemüsesorten optimal an geographische, klimatische und auch kulturelle Bedingungen angepasst. Damit sind sie widerstandsfähiger und auch geschmacksintensiver. Doch die traditionellen Landsorten werden vom "Einheitsgemüse" immer weiter verdrängt. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind seit dem 20. Jahrhundert in Deutschland rund 90 Prozent der alten Sorten verloren gegangen. 18 Bio-Landwirte aus verschiedenen Regionen Deutschlands bauen je nach Bodenbeschaffenheit und Fruchtfolge die Gemüse-Raritäten an und beliefern die Alnatura Filialen über regionale Bio-Großhändler. Einzig die französischen Ochsenherz-Tomaten werden im Land ihres Ursprungs kultiviert. Iris Förster, Geschäftsführerin von ProSpecieRara, unterstreicht die Bedeutung von Vielfalt auf den Äckern: "Normiertes Gemüse geht oft zulasten des Geschmacks und führt zu Monotonie auf den Feldern. Vielfalt dagegen bietet neben tollen Geschmackserlebnissen auch eine bessere Anpassungsfähigkeit und Toleranz gegenüber Schädlingen. Durch den Klimawandel gibt es in Deutschland vermehrt Heißwetter- und Starkregentage. Dafür brauchen die Landwirte Pflanzen, die sich an die veränderten Umweltbedingungen anpassen oder für die Züchtung neuer Sorten verwendet werden können. Alte Gemüsesorten leisten das."
Ein weiterer Pluspunkt für alte Sorten: Sie sind samenfest, d. h. aus ihrem Saatgut können Pflanzen wachsen, die dieselben Eigenschaften und Erscheinung haben wie ihre Elternpflanzen. Samenfestes Bio-Saatgut bringt Gemüse hervor, das den Bedingungen des Öko-Landbaus entspricht: robuste Sorten, die auch ohne den Einsatz von Chemie stabile Erträge bringen und Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge und Krankheiten bieten. "Moderne" Sorten dagegen sind in der Regel sogenannte Hybridpflanzen. Sie sind nicht samenfest und eignen sich deshalb nicht für die Nachzucht. Somit müssen Bauern nach jeder Ernte neues Saatgut kaufen. Weil sich das Angebot der großen Agrarkonzerne zunehmend auf wenige Hochleistungssorten konzentriert, versuchen Forscher dem Rückgang an Vielfalt mittels Saatgutbanken und -tresoren entgegenzuwirken. Dort bewahren sie das Erbgut gefährdeter Pflanzen für nachfolgende Generationen auf. Bernhard Sauer, Bereichsverantwortlicher Einkauf bei Alnatura, kommentiert: "Durch die Zusammenarbeit mit ProSpecieRara können wir bei Alnatura Gemüsevielfalt direkt vom Acker anbieten - ganz ohne Saatgutbanken."
Über ProSpecieRara
Die gemeinnützige Stiftung ProSpecieRara ist eine gemeinnützige Stiftung. Sie wurde 1982 in der Schweiz ins Leben gerufen, um gefährdete Nutztierrassen und Kulturpflanzen vor dem Aussterben zu bewahren. 2011 wurde zusammen mit der Stiftung Kaiserstühler Garten die gemeinnützige GmbH ProSpecieRara Deutschland gegründet; sie konzentriert sich auf Nutzpflanzen. Gemeinsam mit Sortenbetreuern, Schaugärten, Gärtnereien und Vermarktungspartnern sowie mit Hilfe von Spendern macht ProSpecieRara die traditionellen Sorten wieder erlebbar und für alle verfügbar.
Quelle: ots/Alnatura