''1976 bezahlten wir dem Landwirt noch das Doppelte''
Er fährt fort: "Wenn das Wetter gut bleibt, ab und zu ein bisschen Regen, dann kann sich die Lage innerhalb von fünf bis sechs Wochen total ändern. Das Wetter bestimmt die Stimmung am Markt. "Der Frost hat die Frühkartoffeln selbst nicht sehr beeinträchtigt. Die meisten waren noch nicht oberhalb des Bodens und die Kartoffeln unter Folie waren nur leicht beschädigt. Trotzdem hat es die Marktstimmung beeinflusst. Kartoffeln sind Gefühl." Er sagt, dass jetzt fast alle Kartoffeln Industriekartoffeln sind. "Wir können damit anfangen, zu zählen, ob es Knappheiten gibt mit den alten Kartoffeln, aber meiner Meinung nach hat niemanden Kartoffeln übrig. Betriebe die jetzt Kartoffeln brauchen, und also kaufen müssen, werden nervös und dann bezahlen sie einen höheren Preis." Es sind noch keine Spitzenpreise. "Man bezahlt beim Landwirt 250 Euro, aber wer jetzt für die Industrie kauft, verliert. Das Endprodukt kann man nämlich nicht zu dem Preis verkaufen. Das bedeutet einen Verlust."
500 Euro
Trotzdem ist es noch keinen Höchstpreis. "1976 bezahlten wir dem Landwirt umgerechnet 500 Euro. 2010 wurden bis 350 Euro pro Tonne bezahlt. Jahrelang wurden im November 250 Euro bezahlt und im Juni 25 Euro. Das ist zehn mal weniger während einer Ernte. Im Kartoffelanbau ist alles möglich. Die Lage ist jetzt natürlich ganz anders als 1976. Die Kapazität der Industrie ist viel größer und das war früher anders. Das Volumen der Fabriken gab es nicht, man musste ausführen. Der freie Handel hatte damals einen größeren Umfang."