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Karotten könnten vom Boost profitieren

"The Crazy Carrot Weeks", unter dieser Aufmerksamkeit heischenden Überschrift lenkte die niederländische Zeitung Trouw den Fokus auf die vielfältigen Konsummöglichkeiten von Karotten. Darin werden die unterschiedlichen Formen von verarbeiteten und frischen Möhren diskutiert. Ein sehr traditionelles Produkt wird so in das Bewusstsein der Verbraucher gebraucht. In Großbritannien kümmert sich der Karotten Sektor selbst darum. Im Vergleich zum britischen Karotten Sektor, ist der niederländische Sektor jedoch viel kleiner. Jährlich werden in Großbritannien 700 bis 800.000 Tonnen Möhren angebaut, in den Niederlanden sind es 450 bis 500.000 Tonnen. Der britische Karotten Sektor produziert jedoch hauptsächlich für den inländischen Konsum, wohingegen die Niederlande ihre Karotten überwiegend ins Ausland exportieren.

Die lokalen Käufe von Möhren sind in den vergangenen Jahren in den Niederlanden zurückgegangen. Zahlen vom Gfk/ GroentenFruitHuis geben an, dass pro Jahr jeder Haushalt nur noch weniger als fünf Kilo frische Karotten kauft. Die Zahl umfasst jedoch keine frischen Karotten, die in Mischungen abgepackt sind und ebenso wenig Dosenprodukte, gefrorene oder getrocknete Möhren. Auch verarbeitete Karotten, die in einer anderen Form in unseren Lebensmitteln vorkommen, fallen nicht unter die Zahlen.



Produktion wächst außerhalb der EU und Nordamerikas
Weltweit ist China mit 17 Millionen Tonnen mit Abstand der größte Karottenproduzent. Uzbekistan, Russland und die USA liegen mit jeweils etwa 1.5 Millionen dahinter. Auch die Ukraine ist ein wichtiger Produzent. Dort werden etwa 1 Millionen Karotten angebaut. Danach folgen Polen und Großbritannien. Andere große Karottenproduzenten sind Japan, Deutschland und die Türkei. Anschließend kommen die Niederlande, dicht gefolgt von Frankreich, Italien, Indien und Pakistan.

Dass die weltweite Karottenproduktion um fast 40 Millionen Tonnen zugenommen hat, kann der chinesischen Produktion zugesprochen werden. In den vergangenen zehn Jahren ist sie in der EU und Nordamerika nicht gestiegen. Allerdings gibt es ein Wachstum in der ehemaligen Soviet Union und anderen asiatischen und afrikanischen Länder, auch wenn die Mengen dort nicht so groß sind, wie in China und der EU.

Steigender internationaler Handel hält 2016 nicht an
Von allen Karotten wird nur ein kleiner Teil international gehandelt. Der Export aller Länder zusammen beträgt 2.5 bis 3 Millionen Tonnen frische Karotten. Bis 2015 ist der Export fast graduell auf 2.7 Millionen gestiegen. In der Zeit von 2005/09 waren es 2 Millionen Tonnen gewesen. Letztes Jahr sind die Exporte vieler Länder zurückgegangen, sodass international 2-5 Millionen Tonnen gehandelt wurden. China ist weltweit der wichtigste Exporteur von Karotten. Jährlich exportiert das Land 650.000 Möhren. Vor zehn Jahren waren es noch 420.000 Tonnen gewesen. Wichtige Käufer sind die Nachbarländer Korea, Vietnam, Thailand, Japan und Malaysien, gefolgt von Saudi Arabien und Russland. Obwohl die chinesischen Produkte nicht von Russland boykottiert werden, ist der Export von Karotten in dieses Land 2015 und 2016 stark zurückgegangen.

Ende 2016 nicht viel Handel
Die Niederlande steht, was die Exporte angeht, weltweit an zweiter Stelle. Leider gibt es für den Export unterschiedlicher Karotten keine eindeutigen Zahlen. KCB/GFH zufolge waren es 2015 66.000 und 2016 53.000 Karotten gewesen. Für dieses Jahre kommt Eurostat jeweils auf 423.000 und 310.000 Tonnen. Die Zahlen von CBS geben noch größere Exportmengen an. 2015 seien mehr als 500.000 Tonnen exportiert worden und 2016 seien es 420.000 Tonnen gewesen. Der Unterschied betrifft vor allem die Karotten, die für die internationale Industrie in Belgien und Deutschland bestimmt sind.

Der Karottenexport, der in der zweiten Hälfte der Saison 2015/16 zunächst nicht gerade florierte, lief auch in der ersten Hälfte der Saison 2016/17 nicht übermäßig gut.

2016 viel gesät, aber die Ernte fiel enttäuschend aus
Im vergangenen Jahr wurden viele Karotten ausgesät. Insgesamt wurde 2016 eine Fläche von 9.670 Hektar bestellt, davon waren 6.630 Hektar Winterkarotten, 2.790 Hektar Karotten, die fürs waschen und schneiden bestimmt waren und 250 Hektar Bundkarotten. Für alle drei Arten war das ein neuer Rekord. Allerdings wird die Produktion wegen der schlechten Wetterbedingungen keinen Rekord aufstellen.

Es ist auffällig, dass im Gegensatz zu vielen anderen Gemüseprodukten, die Anzahl der Karottenunternehmen nicht zurückgeht. Im Gegenteil: im letzten Jahr bauten mehr Unternehmen Möhren an, als in den vergangenen Jahren. Bisher war der Anstieg der Anbaufläche so groß, dass die durchschnittliche Fläche eines Unternehmens 2016 größer ausfiel, als zuvor. Durchschnittlich liegen die Unternehmen, die Winterkarotten anbauen, bei 7.3 Hektar, wohingegen die Unternehmen für Karotten zum Wachen und Schneiden 4.2 Hektar bewirtschaften. Winterkarotten werden vor allem in Polderlandschaften angebaut, Karotten zum Waschen und Schneiden überwiegend in Nord Brabant und Limburg.

Niederländischer Export vor allem für Industrieprodukte in Deutschland und Belgien
Eurostat zufolge ist Deutschland der wichtigste Käufer niederländischer Karotten, gefolgt von Belgien. Das betrifft vor allem Industriekarotten und für Belgien sind es fast ausschließlich Industriekarotten. Belgischen Importzahlen zufolge sind sogar mehr niederländische Karotten für die belgische (Tiefkühl) Industrie bestimmt, als CBS Niederlande zufolge. Neben dem Export nach Deutschland und Belgien, werden immer kleinere Mengen an viele andere Länder exportiert. Die Tschechische Republik, Frankreich, Großbritannien und Polen sind dafür beliebte Verkaufsmärkte. Außerdem werden auch einige Möhren an weiter entfernte Märkte wie Mauritius oder in den Senegal verkauft. Vor dem Boykott importierte Russland mehr als 20.000 Tonnen.

Der Karottenimport in die Niederlande war in den vergangenen Jahren kleiner, als noch vor ein paar Jahren, so Eurostat Zahlen. Den Zahlen von CBS zufolge wurde 2016 mehr importiert. Das betrifft auch den Handel mit Belgien. Das CBS hat einen größeren Import belgischer Karotten registriert, als Eurostat.

Die Niederlande importieren eine große Menge aus Israel. Im letzten Jahr war der Import allerdings etwas kleiner als 2015. Andere Zulieferer sind Spanien, Deutschland, Marokko und Frankreich.

Deutschland und Großbritannien importieren vor allem im Frühling
Deutschland ist nicht nur ein wichtiger Produzent von Karotten (600.000 Tonnen), sondern auch ein wichtiges Importland. Im letzten Jahr waren es mit 230.000 etwas weniger, als die 265.000 Tonnen, die 2015 importiert wurden. Insbesondere vom wichtigsten Anbieter, den Niederlanden, wurden weniger Möhren importiert. Die Importe aus Italien und Spanien hingegen sind gestiegen. Die Mengen aus Israel fielen jedoch kleiner aus. Die meisten Karotten werden im April, Mai und Juni importiert.

Großbritannien ergänzt seine große lokale Produktion überwiegend mit israelischen Produkten, jedoch in einem kleineren Ausmaß als Frankreich. Die Importnachfrage ist im Mai und Juni am größten. In den vergangenen zwei Jahren importierte Großbritannien 7.000 bis 8.000 Tonnen aus den Niederlanden.

Belgien: Anbau und Import überwiegend für die Industrie
Belgien ist weltweit der wichtigste Importeur von Karotten. Wie zuvor gesagt, betrifft das überwiegend niederländische Karotten für die Industrie. Auch Frankreich ist ein wichtiger Zulieferer.

Belgien selbst produziert auch viele Karotten. Agrarkultur Zahlen zufolge wurden 2013 mehr als 4.300 Hektar bestellt, 3.800 Hektar davon sind für die Industrie bestimmt. Andere Quellen sprechen von einer noch größeren Fläche von 5.400 Hektar, auf der etwa 300.000 Tonnen produziert wurden.

Jährlich exportiert Belgien 130 bis 150.000 Tonnen Karotten. Der wichtigste Käufer ist Frankreich, gefolgt von den Niederlanden und Deutschland. Der Import in Belgien spielt jedoch mit 250 bis 280.000 Tonnen eine wichtigere Rolle. Die Niederlande ist dabei der wichtigste Anbieter. Wie bereits erwähnt, betrifft das vor allem Karotten für die belgische (Tiefkühl) Industrie. Große Mengen werden außerdem aus Frankreich importiert.

EU Länder handeln untereinander, Importe außerhalb der EU überwiegend aus Israel
Von den mehr als 1 Millionen Tonnen, die in alle EU Länder importiert werden, kommt nur ein kleiner Teil von außerhalb der EU. In den vergangenen Jahren waren es jährlich 70 bis 80.000 Tonnen. Israel ist für die EU Länder der wichtigste Anbieter außerhalb der EU. 2014 und 2015 waren es jeweils 33.000 und 45.000 Tonnen und 2016 waren es 45.000 Tonnen gewesen. Die Niederlande und Großbritannien sind wichtige Verkaufsmärkte für israelische Karotten in der EU.

Zahlen des Israelischen Statistikamts zufolge exportierte Israel 2015 und 2016 insgesamt 140.000 Tonnen Karotten. Russland ist dabei der wichtigste Käufer. Im vergangenen Jahr ist der Export nach Russland allerdings um mehr als 10% gesunken. Dafür wurde jedoch mehr nach Großbritannien und in die USA exportiert.

Russland: 100.000 Tonnen weniger nach Russlandimportiert
Der russische Import von Karotten sinkt weiter. Nicht nur Israel verkaufte 2016 weniger an das Land. Auch China exportierte kleinere Mengen und der Transport über Weißrussland ist zurückgegangen. Andere Länder exportieren nur noch kleine Mengen nach Russland. Vor dem Boykott hatte das Land noch 250.000 Tonnen importiert, 2016 waren es nur noch 150.000 Tonnen. Die Frage ist allerdings, ob der Handel mit der ehemaligen Soviet Union korrekt gemessen werden kann.

Auch die Türkei exportiert eine beachtliche Menge Karotten, aber außer nach Bulgarien (Endstation Russland?) gehen türkische Möhren vor allem in den Mittleren Osten.

Ebenso exportieren Australien und Südafrika Karotten, aber keines der beiden Länder beliefert die EU: Australische Karotten gehen unter anderem an die Golf Staaten und Länder im Süden und Osten Asiens. Südafrikanische Produkte verlassen gar nicht erst den afrikanischen Kontinent. Die USA, Kanada und Mexiko handeln fast ausschließlich untereinander, wobei einige Mengen aus Israel und ein paar lateinamerikanischen Ländern importiert werden.
Erscheinungsdatum: