Frühkartoffeln: Mit Vlies und Bewässerung dem Wetter trotzen
Das intensive Zu- und Abdecken der Kartoffeldämme mit Vlies und Folie sorgt dafür, dass sich die Bestände über Tag nicht zu stark erwärmen und in der Nacht nicht auskühlen. „Das erfordert viel Arbeit und Erfahrung“, erklärt Landwirt Henning Holste.
Während Folie und Vlies von vielen Frühkartoffelanbauern eingesetzt werden, geht Holste bei der Bewässerung neue Wege: Anders als in den vergangenen Jahren hat der Betrieb erstmals auf eine Frostschutzberegnung verzichtet und auf eine Tropfenbewässerung gesetzt. „Sie arbeitet wasser- und energiesparend“, so der Martfelder Landwirt.
Im letzten Jahr wurden in Niedersachsen rund 102.000 Hektar Kartoffeln angebaut, davon gut 4.000 Hektar als Frühkartoffeln, ein großer Teil davon unter Folie.
Foto: Erich Klug/ LWK Niedersachsen
Eine Frostschutzberegnung wird immer dann eingesetzt, wenn Spätfröste die empfindlichen Kartoffelpflanzen gefährden. Das Verfahren, das im Obst- und Gemüsebau weit verbreitet ist, schützt die Pflanzen vor dem Erfrieren. Grund dafür ist die „Kristallisationswärme“, die beim Übergang des Wassers vom flüssigen in den festen Zustand freigesetzt wird.
Die Frostschutzberegnung ist deutlich wasser- und energieintensiver als die Tropfenbewässerung. Hier wird das Wasser nicht breitflächig mit kleinen Regnern verteilt, sondern gelangt über Schläuche, die in den Kartoffeldämmen verlegt werden, direkt an die Pflanzenwurzeln. Allerdings ist bei Frost die wärmende Abdeckung mit Folie erforderlich.
Quelle: LWK Niedersachsen