Die Saison ist vorbei. Letzte Woche gab es noch kleine Mengen, aber die Volumen werden den Verlauf der Saison nicht mehr beeinflussen. Für den Export war es ein neues Rekordjahr, das auch die Schätzungen überstieg. Das Exportvolumen überstieg zum ersten Mal die Grenze von 100.000 Tonnen. Bis Woche 11 lag der Zähler auf 103.000 Tonnen. Das ist 13 Prozent mehr als die Gesamtmenge eine Saison zuvor und 9 Prozent mehr als geschätzt. Dieses größere Volumen wurden hauptsächlich zwischen Asien und Europa verteilt. Der asiatische Markt wuchs mit 54 Prozent, der europäische mit 14 Prozent. Der Wachstum in Nordamerika betrug 7 Prozent. Doch ist die VS immer noch der größte Abnehmer, gut für 63 Prozent der Heidelbeeren. Europa und der Ferne Osten folgen weit entfernt mit 22% und 12%.
Durch die anhaltende Wärme erreichte die Produktion in Woche 48 ihren Höhepunkt, zwei Woche früher als normal. Bis Woche 53 lag das Exportvolumen bereits bei 23.600 Tonnen, ein Anstieg von 152 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zwei Faktoren, die ausschlaggebend für die guten Ergebnisse waren, sind die großen Vorräte Tiefkühlheidelbeeren in der VS und leere Märkte zum Ende der Saison hin. Durch den ersten Faktor wurden mehr frische Beeren verhandelt, da der Preis für Tiefkühlheidelbeeren unter Druck zu stehen kam. Durch den zweiten Faktor stiegen die Preise gegen Ende der Saison.
Das südamerikanische Land arbeitet hart an der Erweiterung der Exportmärkte. Man hofft, dass noch in diesem Jahr der Export nach China starten kann. Hierfür muss aber noch ein Protokoll unterzeichnet werden. Der Sektor investiert weiterhin in den Anbau der Heidelbeeren. Man erwartet, dass das Land eine gute Saison haben wird. "Ohne Zweifel müssen wir an Verbesserung der wirtschaftlichen Zahlen und Zugang zu neuen Märkten wie China und Asien arbeiten", so ein Händler.
Behörden in Peru zufolge wächst der Marktanteil des Landes auf dem amerikanischen Markt stark. In den letzten fünf Jahren ist der Export diesen Daten zufolge mit beinahe 500 Prozent gestiegen. Das kann die Marktanteile von anderen lateinamerikanischen Ländern negativ beeinflussen. Auch Kanada sieht seinen Marktanteil abnehmen, unter der Stärke von Peru.
Aktuellen Daten zufolge ist die Produktion in Mexiko zwischen 2005 und 2015 mit durchschnittlich 53 Prozent pro Jahr von 260 Tonnen 2005 auf 15.488 Tonnen 2015 gestiegen. Der Anbau ist über verschiedene Provinzen verteilt. Größter Produzent ist Jalisco mit 7.989 Tonnen (52%), gefolgt von Colima mit 2.188 Tonnen (14%) und Baja California mit 1.875 Tonnen (12%). Damit erfolgt 78 Prozent der nationalen Produktion in diesen Provinzen. In den letzten Jahren ist die Produktion in der Provinz Colima stark vergrößert von 222 auf 306 Hektar. Das Volumen stieg mit 18,5 Prozent von 1.318 Tonnen auf 2.188 Tonnen. Der Großteil des Exportes ist für die VS und Kanada bestimmt.
Der amerikaanse Markt hat soeben den immer schwieriger werdenden Übergang zwischen der chilenischen und inländischen Saison hinter sich. Florida erreicht momentan seinen Höhepunkt in der Produktion und dank des guten Wetters ist diese gut. Und doch erwartet man bei der inländischen Saison einen Rückschlag. Frost in den wichtigsten Anbaugebieten in Georgia und North Carolina verringerte die Ernte. In Georgia rechnet man mit einem Verlust von 60 bis 70 Prozent durch Frost im März. Die Saison beginnt normalerweise um den 15. April herum und dauert bis Juli. Für North Carolina schätzt man einen Verlust von 50 bis 70 Prozent. Die Saison dauert von Mitte Mai bis Juli. Erwartungsgemäß wird zwischen dem 15. Mai und 10. Juni Mangel herrschen.
Heidelbeeren werden schnell beliebter in China. Vor ca 5 Jahren 'entdeckten' die Chinesen die Heidelbeere. Damals haben die Beeren noch 150 Yuan (20 Euro) pro 500 Gramm erbracht. Nicht umsonst waren viele Erzeuger in den Anbau interessiert. Seitdem ist die Produktion in Shandong, der größte Produzent, mit 50 Prozent gestiegen.
Die inländischen Heidelbeeren sind vom 25. April bis Ende Juli verfügbar. Durch Investierungen im Anbau ist der Preis für die Heidelbeere stark gesunken. In diesem Jahr wird eine stabile Produktion erwartet, also werden die Preise auch stabil sein im Gegensatz zu vorigem Jahr. Neben der eigenen Produktion gibt es Import aus Chile und früher in diesem Jahr kamen die ersten Blaubeeren aus Peru an im chinesischen Hafen.
Nachfrage und Angebot sind seit einigen Jahren schon nicht in Balanz. Die Nachfrage ist in den letzten Jahren schnell gestiegen. Der Preis für die inländische Heidelbeere steht derzeit bei 20 Euro für ein Kilo. In Zeiten von Mangel kann der Preis auf 25,- Euro pro Kilo steigen. Importbeeren werden für nicht weniger als 15 Euro pro Kilo verkauft. Die Tiefkühlbeeren bringen 10 Euro pro Kilo auf. Die hohen Preise schrecken die Israelier jedoch nicht ab. Im letzten Jahr ist der Umsatz gestiegen.
Die Ernte in Huelva verläuft laut Schema. Letztes Jahr begann die Saison durch die Wärme viel früher. Einem spanischen Händler zufolge verläuft auch der Übergang zwischen den Saisons schrittweise. Die Südhalbkugel macht langsam Platz für die neue Saison im Norden. Nach zwei Monaten mit stabilen Preisen sank der Preis nachdem große Mengen aus Huelva auf den Markt kamen. Obwohl Huelva ein großer Produzent ist, gibt ein Händler zu, dass sie auch noch am Anfang stehen. Im Anbau und Verkauf können die Unternehmen noch hinzulernen. Innerhalb des Sektors sorgt man sich über einen möglichen Überschuss während einer der kommenden Saisons. Die Fläche steigt schnell und es werden gute Erträge erwartet.
Für Piedmont war 2016 eine gute Saison was Volumen, Qualität und Preis betrifft. Die Fläche in der Provinz wird laut Erwartung steigen. Dieses Jahr werden 100 Hektar extra kalkuliert. Momentan werden noch keine Unregelmäßigkeiten gemeldet, also geht man von einer guten Saison aus. Der Beginn der Ernte ist für Anfang Mai geplant. Neben Piedmont werden auch in Kalabrien Heidelbeeren angebaut. Damit wird die Saison verlängert.
Da Supermärkte Werbekampagnen mit Heidelbeeren organisieren, ist der Verkauf des Weichobstes stark gestiegen, meldet ein norwegischer Händler. Die Kampagnen sind jedoch nicht nur positiv. "Die Supermärkte verkaufen die Heidelbeeren für 1 Euro bis 2,25 Euro pro Schale von 125 Gramm, wohingegen Importeure 22,50 Euro für 12 x 125 Gramm bezahlen müssen", rechnet ein Händler vor. Importeure bezahlen hohe Preise durch mangelndes Angebot. Auf der Südhalbkugel endet die Saison und man wartet auf die neue Ernte aus Marokko und Spanien.
Die zunehmende Produktion in Europa ist ein Zeichen, dass der Markt, auch der Französische, wächst. Es gibt deutliche Signale eines steigenden Konsums, obwohl Frankreich sich noch nicht auf dem Niveau von England und Deutschland befindet. Das Angebot aus Frankreich steigt allerdings kaum. Es wurden keine großen Investitionen getätigt, also erwartet man ein stabiles Volumen. Die Voraussichten sind positiv. Man rechnet mit 3.000 Tonnen, vergleichbar mit letztem Jahr. Ca. 75 Prozent der französischen Produktion ist für den Export bestimmt.
Momentan befindet sich der Markt in Balanz. Es gibt Konkurrenz aus anderen europäischen Ländern, aber die Franzosen haben den Vorteil, direkt an den Einzelhandel liefern zu können. Das ist für ausländische Lieferanten oftmals schwieriger. Große Konkurrenten sind Portugal, Nordspanien, Rumänien und Bulgarien.
Wie in anderen Ländern in Nordeuropa sehen die Händler, das auch der Konsum von Heidelbeeren in Belgien zunimmt. Der Einzelhandel bietet das Obst in verschiedenen Verpackungen von 125 bis 500 Gramm an. Einem Händler zufolge unternimmt Belgien eine Aufholjagd im Konsum gegenüber den Großverbrauchern wie Deutschland und Großbritannien.
Die wichtigsten Lieferanten von Heidelbeeren, zusammen verantwortlich für ein ganzjähriges Angebot, sind: Spanien, Marokko, Niederlande, Peru, Südafrika und Chile. Desweiteren gibt es ein kleines Angebot an inländischem Anbau, der ungefähr dem aus Holland gleich ist. Momentan kommen große Mengen aus Marokko und Spanien und stehen die Preise unter Druck.
Gute Einschätzungen für die kommende Saison gibt es noch nicht. Das wechselhafte Wetter erschwert dies. Im Allgemeinen erwartet man einen kleinen Anstieg, aber auf definitive Zahlen muss man noch warten. Das Wetter wird dies bestimmen. Der Frost von Anfang des Jahres wurde vor zwei Wochen durch eine Periode von extremer Wärme gefolgt. Nun sagt man wieder Kälte und Nachtfrost voraus. Wichtige Absatzmärkte sind das Vereinigte Königreich, Deutschland und Skandinavien. Außerdem gehen kleine Mengen nach Asien.
Im Mittleren Osten investiert man in die Produktion und die Nachfrage steigt stetig. Zwischen 2014 und 2015 stieg der Konsum in den arabischen Ländern mit 7,6 Prozent. Die Saison beginnt gegen Ende des Sommers. Außerdem probieren Unternehmen, das Angebot sicher zu stellen durch Anbauprojekte außerhalb der Region, z. B. in Ländern wie Marokko und Spanien, zu starten.
Die Produktion ist vor allem in der Provinz Larache zu finden. Dort werden 4.000 Hektar Weichobst angebaut, wovon 800 Hektar Heidelbeeren. Die Regierung hat den Plan erfasst, um die Produktion des Weichobstes zu vergrößern und das Exportvolumen steigen zu lassen. Wie die Verteilung per Obstsorte ist, ist nicht ganz deutlich. Wohl berichtet ein Händler in Heidelbeeren, dass der britische Markt ein wichtiger Bestimmungsort für das Obst ist.