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"Vergessenes" Vlissingen"

Zeeland Seaports rückt durch Zwiebelexporte wieder in den Fokus

Zeeland steht quasi für Zwiebeln. Mehr als acht von zehn Zwiebeln, die in den Niederlanden angebaut werden, werden in Zeeland verarbeitet. Dennoch haben in den letzten Jahren viele Exporteure große Häfen wie den Hafen Rotterdam oder den in Antwerpen bevorzugt. Selbst für die Einwohner von Zeeland schien der Hafen Vlissingen immer mehr in Vergessenheit zu geraten. Zeeland Seaports, die Hafenanlage von Vlissingen en Terneuzen arbeitet hart, um den Hafen wieder in den Fokus zu rücken - und das nicht ohne Erfolg.

2015 konnte der Zwiebelsektor eine Verbindung zwischen CMA CGM und dem Hafen Vlissingen aufbauen. "Das war ein ziemlich schwieriges Verfahren", erinnert sich Jean Ruinard, Geschäftsführer von Zeeland Seaports. "Jeder hat sich um seinen Arbeitsalltag gekümmert und es war schon einiges an Überzeugungskraft nötig." Der Vorgang wurde noch dadurch erschwert, dass zwei Dinge zur gleichen Zeit passieren mussten. Die Schifffahrtsgesellschaft musste Interesse haben und sich den Plänen verpflichten, der Zwiebelsektor aber auch. Beide Parteien drehten sich im Kreis: der Schiffbesitzer will, dass sich die Exporteure verpflichten, denn ein leeres Schiff kostet Geld. Der Exporteur will jedoch eben diese Verpflichtung vom Schiffbesitzer, da es jedes mal Geld kostet, wenn Zwiebeln am Hafen zurück bleiben.



Mehr Container
Jean hat vor etwa fünf Jahren mit der Installation des Hafens begonnen. Es ist sein Job, Vlissingen als Containerhafen wieder in den Fokus zu rücken. "Als ich vor fünf Jahren begonnen habe, habe ich bemerkt, dass es nur sehr wenig Container im Hafen gab. Inzwischen hat sich dieses Bild verändert und es gibt sogar Orte im Hafen, an denen die Container gelagert werden. Letzteres wurde erst kürzlich als das "Vlissingen Konzept" vorgestellt. Container, die im Hafen ankommen, wurden sonst beispielsweise nach Rotterdam zurück geschickt. Jetzt erkennen immer mehr Schiffbesitzer die wichtige Rolle von Zeeland Seaports und lassen ihre Container auch in Vlissingen einlagern. Diese Container werden dann für den zunehmenden Exportstrom aus dem Hafen genutzt.

Zwiebeln waren "leichte Beute"
"Wir haben eine Studie durchgeführt, um zu sehen wie die Beladungsabläufe für Unternehmen in der Umgebung aussehen", sagt Sean. "Danach haben wir nach Möglichkeiten gesucht, diese Abläufe zu bündeln und sie mit den Schiffahrtsgesellschaften zu verbinden. Was das angeht, waren Zwiebeln "leichte Beute". Vor zwei Jahren wurde eine Einigung erzielt und CMA CGM hat den Betrieb zwischen Vlissingen und Westafrika aufgenommen. Begonnen hat dieser mit drei Exporteuren, die während der Saison von September bis Februar 70 bis 100 TEU verschifft haben. Im letzten Jahr wurde ein Kongress organisiert, um Vlissingen bei den Unternehmen im Zwiebelsektor bekannter zu machen. Inzwischen nutzen zehn bis 15 Zwiebelexporteure den Hafen und verschiffen pro Woche 300 bis 350 TEU.

"Während der Saison werden viele Zwiebeln nach Westafrika exportiert", sagt Jean. "Westafrika kauft pro Jahr etwa 300.000 Tonnen Zwiebeln." Man kann den Zwiebelexport in zwei Kategorien einteilen: Fernstrecken und Kurzstrecken. Westafrika befindet sich in der ersten Kategorie. Insgesamt werden 369.000 Tonnen in weit entfernte Ziele exportiert. Für Kurzstrecken war Russland mit 136.000 Tonnen immer ein guter Käufer. Polen liegt mit 41.550 Tonnen dahinter. Der Export umfasst sowohl den konventionellen-, als auch den Containertransport. Dabei werden Kühlcontainer immer wichtiger. Das liegt auch daran, dass es beispielsweise zu belüfteten Containern kaum einen Preisunterschied gibt. Für die Spediteure sind das wichtige Entwicklungen.

Nur eine Stunde bis zur Nordsee
Auch wenn der Zwiebelexport kein kleiner Exportsektor ist, macht er bei den Zeeland Seaports auch keinen Großteil aus. "Ich sehe ihn mehr als die Kirsche auf dem Eisbecher", fährt Jean fort. "Für eine Schiffahrtsgesellschaft ist es wichtig, eine Grundlage an anderen Produkten zu haben, aber während der Saison ist es unweigerlich ein wichtiges Produkt. Mit seiner Spezialisierung auf Zwiebeln will der Hafen seine Reputation gegenüber Container Reedereien verbessern. Im Vergleich zu den meisten Konkurrenten in der nahen Umgebung, Antwerpen und Rotterdam, hat der Hafen viele Vorteile. "Vlissingen liegt nur eine Stunde von der Nordsee entfernt", so Jean. "Bei Antwerpen sind es fünf bis sechs Stunden bis zur Nordsee."

Außerdem kommt es an den großen Häfen oft zu Verspätungen. "Wir haben von inländischen Spediteuren gehört, dass sie manchmal bis zu 48 Stunden warten mussten, bis sie be- oder entladen konnten. Bei uns läuft das viel einfacher", sagt er. Für die Zeeland Seaports sprechen die Flexibilität im Hafen und eine gute Anbindung ans Hinterland über den See- und Landweg.

Ein Hafen für Nischenmärkte
Trotz der Tiefe des Hafens können Containerschiffe problemlos einlaufen. Die Kräne hingegen können schon mal an ihre Grenzen stoßen. Sie können maximal 4.000 TEU entladen. "Wir haben uns auf Kurzstrecken und Nischenmärkte spezialisiert. Wir wollen keine Lieferungen aus dem Mittleren Osten empfangen, wir wollen der beste Hafen für Nischenmärkte sein und uns dabei auf den Service konzentrieren."

Während Zwiebeln ein gutes Beispiel dafür sind, dass der Hafen wieder zurück in den Fokus rücken will, indem er einen Exportstrom startet, repräsentieren die ankommenden Chiquita Bananen die Ansätze bezüglich des Imports. "Alles hilft und der Hafen ist wieder ein Thema auf dem Markt. Außerdem gibt es inzwischen viele Schiffahrtsgesellschaften, die sich für die Abfahrt von Zeeland interessieren. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Hafen in fünf Jahren ganz anders aussehen wird."

Weitere Informationen:
Zeeland Seaports
Jean Ruinard
Erscheinungsdatum: