Der Handel mit Bananen scheint in Stein gemeißelt zu sein, trotzdem sehen die Importeure Peter de Jong und Yasin Özturk aus Barendrecht in den Niederlanden, Chancen auf dem Markt. In Zusammenarbeit mit dem Ecuadorianer Lacey Quevedo Madero haben sie eine neue Marke für Bananen entwickelt: LAZBANA. Das Trio konzentriert sich auf den europäischen Markt mit den Bananen, aber sie verschließen nicht die Augen vor den Problemen in Ecuador. Sie haben "die Lieferkette zu 100% unter Kontrolle" und investieren in die Gemeinden dort.
Im letzten Jahr hat Erex International 420 Container importiert. Das Ziel ist es, diese Nummer auf 500 Container in diesem Jahr zu erhöhen. "Wir wollen uns einen Namen machen und langfristig Beziehungen knüpfen." Mit diesen Zielen möchte das Trio eine permanente Position auf dem Bananenmarkt erreichen. Die "Cowboys" des Sektors stellen dabei ein großes Problem dar. Özturk fügt hinzu: "Zu viele Cowboys haben den Sektor in den letzten Jahren ruiniert."
Verschlossene Container
Um sich von diesen Firmen abzusetzen haben sich De Jong und Özturk zusammen getan. Das Trio gründete die Central Fruit Company, eine Firma die zur Hälfte Madero und zur Hälfte Erex gehört. Die Firma konzentriert sich auf den Export von Bananen unter deren eigenem Markennamen LAZBANA. Der Betrieb arbeitet mit zertifizierten Erzeugern in Ecuador.
Natürlich haben sie dabei auch die Risiken des Bananenexports bedacht. Um einer illegalen Nutzung der Container durch Kriminelle zum Schmuggel vorzubeugen, hat Central Fruit Company ein System von Inspektionen eingeführt. "Wir kaufen die Bananen direkt von den Erzeugern," führt Madero fort. "Wir haben Kontrolleure, die die Bananen inspizieren und ein Auge auf den Prozess haben." Die Container werden noch einmal kontrolliert und dann im Hafen verschlossen. Der Container wird von den Erzeugern geöffnet, beladen und dann wieder verschlossen. "Die Container sind mit einem GPS-Sender versehen, wenn der Lastwagen anhält bekommen wir eine Nachricht," sagt Madero. Zusätzlich werden von jedem Schritt im Prozess Fotos gemacht, die dann an die Ecuadorianer geschickt werden. "Wir haben den Prozess voll und ganz unter Kontrolle," stimmt De Jong zu.
Der türkische Markt
LAZBANA Bananen sind in Polen, den USA, der Türkei und über die Niederlande auf einigen europäischen Märkten verfügbar. Die Qualitätsanforderungen sind in Westeuropa sehr hoch. "Wir haben festgestellt, dass die Qualität der Bananen für diesen Markt zunehmend überprüft wird," sagt Özturk. In anderen Ländern, so wie Slowenien, Ungarn und Rumänien liegt der Fokus eher bei dem Preis als bei der Qualität.
Die Türkei ist ein ebenso vielversprechender Markt. Bananen sind beliebt und die Transportzeit attraktiv. Über den Hafen am Schwarzen Meer ist der Nahe Osten zum Greifen nah. Eine Herausforderung auf diesen Märkten ist die Reifemethode. Die Bananen werden oft auf Lastwagen verladen und mit einem Gas besprüht, welches dann, zusammen mit der Wärme der Sonne, einen Reifeprozess in die Wege leitet. Dieser Prozess kann nur schwer kontrolliert werden. "Die Türkei hat gute Anlage für die Reifung, aber diese Methode wird auch für andere Länder dieser Region genutzt," sagt Özturk, der aus dieser Region stammt.
Die Zukunft
Peter de Jong bereitet sich bereits auf einen Punkt vor, an dem die Lieferungen flüssig laufen. "Wir wollen mit dem Import von Bio, Fairtrade Bananen in der langsamen Saison beginnen. Wir haben uns für eine Kombination aus Bio und Fairtrade entschieden, da diese eine größere Aufmerksamkeit für das Produkt erregen. Außerdem erhält der Erzeuger mehr Geld, welches er in die Entwicklung seines Betriebes stecken kann und mit dem die örtlichen Begebenheiten der Farm verbessert werden können." Zusätzlich arbeiten Erex und Central Fruit Company daran, die Infrastruktur durch den Bau von Sanitäranlagen und Schulen zu verbessern. "Man sieht so viel Reichtum aber auch so viel Armut, wenn man in Ecuador ist," sagt De Jong abschließend.
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Peter de Jong