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AgrarMarkt Austria: Marktbericht Obst und Gemüse, September 2018

"Apfelpreis auf Talfahrt, Vermarktungsdruck nimmt zu"

Apfelpreis auf Talfahrt, Vermarktungsdruck nimmt zu
Die Apfelernte läuft wie geschmiert. Kaum Beeinträchtigungen durch unerwünschte Wetterereignisse und Rekordbehang bescheren unseren Apfelproduzenten Rekordernten. Auf heimische Anlagen wurden im September entsprechend viele Hände gebraucht. Frühe Sorten wie Summerred und Gravensteiner sind gepflückt und hoffentlich vermarktet. Durch die intensive Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten waren Überschneidungen mit den Anschlusssorten mehr die Regel als Ausnahme, denn Lagerware wie Gala, Jonagold, Elstar & Co. reiften heuer ungewöhnlich früh. Optische und sensorische Qualitäten sind dabei sortenübergreifend äußerst zufriedenstellend. Die Verkaufspreise weniger. Laut Preiserhebungen der Agrarmarkt Austria, welche aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden darf, notierten im September Großhandelspreise für Tafeläpfel KL.I durchschnittlich 35 % unter dem korrespondierenden Wert des Vorjahres.

Bei Pressobst konventionell schaut es ähnlich aus. Hatte letztes Jahr in KW 38 der Kilo Pressobst im Schnitt noch 0,20 EUR/kg gekostet, fanden heuer Chargen über 0,13 EUR/kg Abgang keine Abnehmer mehr. Mit zunehmenden Vermarktungsdruck, auch auf europäischer Ebene, wird sich der Marktpreis entsprechend anpassen. Nordöstliche Mitbewerber bieten Tafeläpfel KL I,13 kg, 2-lagig gelegt für EUR 0,45/kg, Industrieware für 0,06 EUR/kg an. Unverhandelt, versteht sich.

Zwetschkenernte zufriedenstellend
Wo die Pflaume aufhört und die Zwetschke beginnt ist für Normalverbraucher auf den ersten Blick nicht unmittelbar ersichtlich. Zwetschken sind in der Regel etwas dunkler, bläulich-violett gefärbt und von der Form kleiner, eher länglich, zu den Enden spitz zulaufend. Das Fruchtfleisch ist fester, trockener und lässt sich anders als bei der Pflaume leichter vom Stein lösen. Sowohl Pflaumen als auch Zwetschken gehören zu den Rosengewächsen. Zwetschken, oder im deutschen Sprachraum auch Zwetschgen genannt,
werden in Österreich zu einem großen Anteil (80-90 % schwankend) extensiv kultiviert. Die Hauptsorten sind Cazak´s Schöne gefolgt von Toptaste und die, gegen die Scharka Krankheit resistente, Jojo.
Im Erwerb 2017 wurden Pflaume und Zwetschke bundesweit auf 260 ha von 776 Betrieben angebaut. Die Ernte des Vorjahres war mit 1.300 Tonnen bei intensiv- und 8.500 Tonnen bei extensiv geführten Anlagen, aufgrund Spätfrösten in der Blühphase, unter dem langjährigen Durchschnitt.

2018 hatte sich mit dem überaus wüchsigen Frühjahr das Zwetschkenblatt zum Positiven gewendet. August und September konnten Fans der uralten Streuobstkultur endlich wieder aus dem Vollen schöpfen. Die Erzeugerpreise ab Hof waren mit durchschnittlich 1,75 EUR/kg, 9 % unter dem Vorjahresniveau. Baumgereifte Zwetschken können vorzüglich zu Mehlspeisen, zu Powidl oder Destillaten veredelt werden. Sortenspezifisch, je nach Reifegrad halten die schwach konditionierten, klimakterischen Früchte gekühlt maximal eine Woche.

Karottenmarkt unverändert konstant
Wie schon im August verliefen die Geschäfte recht konstant. Das kühl, nasse Wetter Anfang des Monats und das Ende der Urlaubssaison konnte die Nachfrage etwas steigern. Zu Engpässen oder gar Vermarktungsdruck kam es aber zu keiner Zeit. Der Markt präsentierte sich ausgeglichen. Die Erzeugerpreise für 5 kg Karotten gewaschen im Sack notierten im September unverändert zum Vormonat bei durchschnittlich 40-45 EUR/dt. Nach wie vor ist das Preisniveau gewaltig und notiert 22 % über dem korrespondierendem Wert des Vorjahres. Freie exportfähige Ware in relevanten Volumen wurde uns bis Redaktionsschluss keine gemeldet.

Österreichische Zwiebeln europaweit gefragt
Nach ergiebigen Niederschlägen im nordöstlichen Niederösterreich und daraus resultieren den Erntepausen Anfang September startete die Sommerzwiebelernte so richtig durch. Hektarerträge und Größen variierten je nach Standort und Bewässerungsmöglichkeiten bei 30-45 t/ha. Dennoch Wurden die Erntebedingungen im Laufe des Monats wegen trockener Böden vor allem nach Westen zu suboptimal.

Unterdessen hatten sich die Preise einzementiert und verharrten seit Wochen für Zwiebeln geputzt und sortiert in Kisten unverändert bei 28-32 EUR/dt. Die entspannte Nachfrage der Sommermonate wurde mit Schulbeginn von aktiveren Zugriffen abgelöst. Reges Handeln gab es auch von den Exportmärkten zu berichten. Vor allem großfallende Ware wurde bevorzugt umgeschlagen. Für einwandfreie Chargen konnten da und dort noch Aufschläge generiert werden. Prognosen erwarten eine abermals schwache Zwiebelernte 2018. Geschätzt 15-20 % unter dem zehnjährigen Schnitt von 158.000 Tonnen.

Hohe Ausfälle bei Kartoffeln schmälern Ertrag
Die Rodearbeiten auf heimischen Kartoffeläckern liefen auf Hochtouren und die willkommenen Niederschläge gaben den Landwirten vor allem im Weinviertel endlich Grund zum Durchschnaufen. Doch nicht zu lange, denn das Motto lautete „Retten was zu retten ist“. Die Ernte, oder das was davon übrig blieb musste schnell eingeholt werden.

Der Schaddruck von Drahtwurm war auf manchen Schlägen enorm und jeder Tag Verzögerung bedeutete eine weiterte Reduktion des vermarktungsfähigen Anteils. Auch Schorf, Stolbur und Kindelbildung ließen Sortierkosten und Ausfälle in die Höhe schnellen. Während im Waldviertel mit 30-45 dt/ha die Durchschnittserträge noch in Ordnung waren, wurden in Restösterreich etwa 20-25 dt/ha gemeldet. Auf den Hotspots im Weinviertel hatten Hektarerträge unter 20 Tonnen ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Arbeiten verunmöglicht. Noch verhielten sich die Erzeugerpreise unaufgeregt und notierten für mittel fallende Ware bei durchschnittlich 18 EUR/dt während für Übergrößen 15-18 EUR/dt bezahlt wurden.

Gegen Westen zu konnte der Preis wie üblich auf 20-22 EUR/dt angehoben werden. Der Absatz war, abgesehen von vereinzelten Einlagerungsaktionen, wohlwollend ruhig. Wenn der Herbst so richtig in Schwung kommt und die Temperaturen merklich zurückgehen, wird auch der Warenabfluss anziehen. Von einem Anstieg des Preises, für einwandfreie, schalenfeste Sortierungen ist auszugehen. Nicht zuletzt wegen der starken Auslandsnachfrage.

Hier finden Sie den vollständigen Bericht. 

Quelle: AgrarMarkt Austria

Erscheinungsdatum: