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Prognostizierte Rekord-Apfelernte 2018 abgeschwächt, Angebotsdruck dennoch erwartet

AgrarMarkt Austria: Marktbericht August 2018

Im Gegensatz zu den letzten zwei Jahren, als heimische Produzenten aufgrund klimatischer Extremereignisse noch Minderernten hinnehmen mussten, ist 2018 ein ausgesprochenes Apfeljahr. Ausgedehnte Hitzewellen hatten, dank regionaler Niederschläge, nur begrenzt Auswirkung auf Behang und Qualität. Die World Apple and Pear Association (WAPA) schätzte Anfang August im Rahmen der Prognosfruit - Konferenz in Warschau für die Steiermark ein Erntevolumen von 184.000 t. Demzufolge kann davon ausgegangen werden, dass heuer die 200.000 t Marke bundesweit überschritten werden wird. Rückblickend auf das äußerst schwache Vorjahr mit 67.000 t Ernteertrag wäre dies eine Steigerung von 198,5 %.

Österreichische Apfelläger sind, sowohl im Speise- als auch im Berarbeitungsbereich, geräumt und auch europaweit gibt es kaum verjährte Ware welche die neue Ernte bis in den Herbst hinein begleiten könnte. Dementsprechend aufnahmefähig ist der Markt. Den optimalen Erntezeitpunkt folgend werden Summerred, Delbarestivale, Gala Royal, Elstar, Topaz, Golden Delicious und viele andere geschmackvolle Sorten nach und nach heimische Regalmeter füllen. Die Erzeugerpreise zeigten sich dabei im August laut niederösterreichischer Landwirtschaftskammer mit 1,30 EUR/kg für „Sommerapfel“ durchaus noch von der freundlichen Seite. Sobald der erste Hunger gestillt und die Ernte der Lagersorten voll angelaufen ist, wird seitens der Vermarkter deutlich nachgelassen werden müssen. Auch hinsichtlich der prognostiziert starken Ernten von Polen, Italien, Frankreich und Deutschland.

Konkret wird heuer mit einer EU- weiten Apfelproduktion von insgesamt 12,6 Mio. t gerechnet. Dies entspricht einem Plus von 36 % gegenüber dem Vorjahr und einer 13%igen Steigerung zum Durchschnitt der letzten drei Jahre. Apfel- Supermacht Polen, der mit Abstand größte Produzent der EU, erwartet, durch eklatante Flächenausweitungen der letzten Jahre befeuert, eine Rekordernte von 4,48 Mio. t. Dies bedeutet ein Plus von 23 % zum Durchschnitt der letzten drei Jahre. Post- Embargo wurden 60 % der polnischen Exporte in Osteuropa abgesetzt. Etwa 500.000 t/Jahr hatte alleine Russland importiert. Hiesige Vermarkter werden sich vermehrt Richtung Westeuropa orientieren müssen um Überhänge aller Klassen abzudrücken.

Italien erwartet heuer eine Steigerung von 29 % gegenüber dem Vorjahr und somit ein Plus von 5 % gegenüber dem dreijährigen Durchschnitt. Auch in Frankreich und Deutschland werden mit 1,5 Mio. t bzw. 990.000 t überdurchschnittliche Erntemengen prognostiziert. Seitens der Europäischen Kommission wird intensiv daran gearbeitet neue Exportkanäle in Drittstaaten zu generieren um Überschüsse entsprechend vermarkten zu können. Heuer wurde in diesem Kontext auch immer wieder China genannt, da ein Ernteeinbruch von bis zu 12 Mio.t erwartet wird. Europa, so hofft die europäische Kommission, könnte den Chinesen mit Importen zu Seite stehen. Für österreichische Produzenten hingegen wird eine Strategie der Sortimentserneuerung von grundlegender Bedeutung sein, um auch langfristig in einem internationalen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

Zwiebelmarkt präsentierte sich ausgeglichen, Preisrally geht weiter
Die Vermarktung der Winterzwiebeln war mit Mitte Juli praktisch beendet und trotz weitreichender Bewässerung sind die Zuwachsraten der Sommerzwiebel stark eingeschränkt. Bei Flächen ohne Beregnung verzeichneten Produzenten erhebliche Ertragseinbußen. Der Grund, wieder einmal Trockenheit. Stehende Hitze und starke Sonneneinstrahlung bringen Qualitätseinbußen mit sich, besonders während dem Abreifen am Feld. Zudem ist die Ware heuer vermehrt kleinfallend. Gängige Sortierungen im Haushaltsbereich wie 40/60mm könnten, aufgrund der angespannten Situation, auf 35/50mm angepasst werden. Der Anteil an Übergrößen bleibt unteressen mehr als überschaubar.

Der Jahreszeit entsprechend war die Nachfrage im August stetig und ruhig. Die Erzeugerpreise für Zwiebel geputzt und sortiert in Kisten notierten zum Vormonat unverändert je nach Qualität und Größe bei 28,00-32,00 EUR/dt. Dies bedeutet eine Steigerung von 94 % zum Vorjahr. Auch die Exportmärke waren mehr als aufnahmefähig und so vorhanden konnten Übermengen jeglichen Kalibers und Couleurs problemlos abgesetzt werden. Das Ende der Sommerferien in ostösterreich und Einlagerungsaktionen Anfang September werden dem Abverkauf neue Impulse geben.

Karottenangebot ohne Exportreserven
Im August gestaltete sich der Karottenabsatz ruhig und die Produktion konnte mit der Nachfrage problemlos mithalten. Durch die anhaltende Hitze, und den einhergehend schwachen Wuchs der Kulturen, war an eine Ausweitung der Abladungen in das benachbarte Ausland vorerst nicht zu denken. Der heimische Markt nahm die dargebotene Ware zur Gänze auf. Der „ab Rampe“ Preis konnte sich für Karotten, 5 kg gepackt je nach Qualität mit 40,00-45,00 EUR/dt auf dem Niveau des Vormonats behaupten.

Frühkartoffeln von Spätsorten abgelöst, Trockenheit und Hitze verursachen hohe Ertragsausfälle
Die Nachfrage nach heimischen Kartoffeln war bei +35°C enden wollend. Das verfügbare Angebot den Umständen entsprechend auch. Anhaltende Hitze und Trockenheit hatte in weiten Teilen Österreichs, trotz aller Bemühungen, zu hohen Ertragsausfällen geführt. Rodungen ohne Bewässerung waren im August, aufgrund Bodenverkrustungen und massiver Staubentwicklung, teilweise gar nicht mehr möglich. Auch in Regionen mit Bewässerungsmöglichkeit liefen die Rodearbeiten auf Sparflamme. Qualitätsprobleme verursacht durch Drahtwurm, Stolbur & Co nahmen mit jedem Hitzetag zu, und bereiten Produzenten wie Vermarkter nach wie vor Kopfzerbrechen.

Während im Waldviertel mit 30-45 dt/ha die Durchschnittserträge noch halbwegs in Ordnung sind, spricht man in Restösterreich von max. 20-25 dt/ha. Vor allem im Zentrum des österreichischen Kartoffelanbaus Raum Hollabrunn, Horn, Mistelbach, Korneuburg sind die Hektarerträge teilweise weit unterdurchschnittlich. Die Erzeugerpreise, für Rohware mittelfallend notierten im August in Niederösterreich mit durchschnittlich 18,00 EUR/dt, nicht zuletzt aufgrund der schwierigen internationalen Marktlage, stabil bei 50 % über dem korrespondierendem Wert des Vorjahres. Durch die erwartet schwachen europäischen Kartoffelernten besteht anhaltend starkes Interesse an rot-weiß-roten Erzeugnissen bei den Außenhandelspartnern. Von einem Angebotsdruck aus dem In- als auch aus dem Ausland ist 2018/19 nicht auszugehen.

Lesen Sie hier den vollständigen Bericht.
 
Für weitere Informationen:
AgrarMarkt Austria 
GB I/Abt.– Referat 
Dresdner Straße 70 
1200 Wien 
Telefon: +43 1 33151-379 
E-Mail: marktinformation@ama.gv.at 
Web: www.ama.at

Erscheinungsdatum: